Zeit für eine kleine Filmkritik, die hoffentlich als Initialzündung für die Wiederbelebung dieses Blogs fungieren wird. Weil ich total faul bin und dachte, dass es vielleicht eine coole Idee wäre, habe ich einfach ein Chatprotokoll vom gestrigen Freitag an Anfang und Ende gekürzt, den Nick meines Gesprächspartners ersetzt (besten Dank an ihn!) und den Namen des Kinos entfernt, sowie kleinere Tippfehler von mir korrigiert. Spoiler gibt es kaum, aber, ganz ehrlich, den Film guckt man nicht wegen der Handlung...
Nun gut, es geht um „Sucker Punch,“ einem Actionfilm aus der Feder von Zack Snyder, der auch Regie führte. Am 31.03 kam er ins Kino, ich sah ihn mit der originalen Tonspur.
„300“ auf Steroiden mit jungen Mädchen statt Spartanern trifft es ganz gut, denke ich. Mehr im Protokoll:
[...]
Ich: So, da bin ich wieder.
Ich: *Augen reib*
XY: hui
XY: ich hoffe dein Review bleibt Blogexklusiv ^^
Ich: Hehe.
Ich: Offen gestanden weiß ich noch nicht so ganz, was ich von dem Film halten soll.
Ich: Ein paar Sachen aber vorweg, zum Kino.
Ich: War ja lange nicht in einem.
Ich: Das [...] ist ein kleines, angenehm altmodisches Programmkino.
Ich: Keine Werbung vor dem Film.
Ich: Nur angenehm sanften Jazz.
Ich: Der Saal fasste ungefähr 100 Leute, aber es waren nur ca. 15 Plätze belegt. Hinter mir saßen ein paar giggelnde und sabbernde Studenten, die allgemein sehr kindisch wirkten. Links neben mir ein Mitarbeiter des Kinos, vielleicht der Besitzer, vorne ein ziemlich heruntergekommener Typ, der zu den komischsten Anlässen lachte und zudem sehr unter seinem Niesreiz litt.
Ich: Nach dem Start des Films kamen noch ein paar Leute rein, die ich aber nicht weiter beachtet habe.
Ich: Das Bild auf der Leinwand war etwas unscharf. Ich weiß nicht, ob es am Projektor oder am Filmmaterial lag, der Sound war ebenfalls nicht optimal, etwas hohl, aber okay und mit ordentlich Bass.
Ich: Zum Film:
Ich: Visuell überragend, ohne Frage.
XY: er machts doch
XY: na gut bitte
Ich: Perfekte, äußerst kreative Kameraführung, herausragende CGI, sehr stimmungsvolle Sets und Beleuchtung,
Ich: Ist nur ein Rohentwurf...^^
XY: ah verstehe, ja dann schieß mal los...
Ich: Man merkt deutlich, dass dieser Regisseur vorher 300 gedreht hat.
Ich: Allerdings ist Sucker Punch ungefähr 1000x abgedrehter und absurder als 300.
Ich: Mich hat der Film sehr stark an Sin City erinnert, von seinem Tempo, seiner Art und Weise die Darsteller zu hyperstilisieren und sogar von dem Spiel der Schauspieler her.
Ich: Es ist quasi eine Comicverfilmung ohne Comicvorlage.
Ich: Bist du mit dem Szenario des Films vertraut?
XY: ich will nicht neni sagen aber ich möchte dich auch nur ungern anlügen
Ich: Bis vor 'ner Woche hatte ich auch noch nicht von dem Film gehört, ist also keine Schande.
XY: dann bin ich ja beruhigt
XY: so jetzt bin ich aufgeklärt
Ich: Kurz runtergebrochen ist es ein wenig geistreiches Actionspektakel, bei dem man ansehnlichen jungen Damen wechselnd beim Kämpfen (gegen wiederbelebte deutsche Soldaten im ersten Weltkrieg, Orks, Drachen und anderes Zeugs - jap, das sind Gegner in dem Film. Und ein Koch...) und beim melodramatisch in der Ecke rumsitzen zuguckt.
XY: die ladys waren auf der titelseite des Cinema Magazins
XY: bzw sind es
Ich: Der Film besitzt eine sehr düster dargestellte Realitätsebene (die wie eine Graphic Novel von Frank Miller wirkt), darauf basierend eine erste Phantasieebene, aus der dann Ausflüge in eine herrlich absurde zweite Phantasieebene unternommen werden. Nur in dieser letzten Phantasieebene finden die Kämpfe statt, mit denen im Trailer geworben wird.
Ich: Der eigentliche Schauplatz ist eine, natürlich von einer Ausgeburt des Bösen geleitete, Psychiatrie. Davon sieht man aber hauptsächlich am Anfang des Films etwas.
Ich: Die Protagonistinnen (die Mädels in den knappen Outfits auf dem Cinema Cover) sind allesamt Insassen dieser psychiatrischen Anstalt.
Ich: Dreh- und Angelpunkt von allem ist "Baby Doll" (ein Name so merkwürdig, dass man ihn in Anführungsstriche setzen muss).
XY: interessant das das fachmagazin den hoch größtenteils lobt aber anderere blätter wie der spiegel und die gamestar ihn eher bemängeln
XY: gekauftes lob, jetzt auch in der filmbranche
Ich: Das kann sein, muss aber nicht sein.
XY: "Die Protagonistinnen (die Mädels in den knappen Outfits auf dem Cinema Cover)"
XY: das war ein schlag ins gesicht
XY: aber ich hab gelacht :D
Ich: Nun ja, tiefe Charakterzeichnung gibt es nicht.
Ich: Sind alle unschuldig, eine ist offensiv gegen alles, verändert sich dann aber, eine hat Probleme, die Veränderung zu akzeptieren und die restlichen zwei neben Baby Doll sehen einfach nur hübsch aus.
Ich: Baby Doll ist die selbstlose Heldin, die übermenschliche Heilsfigur.
Ich: Anfangs lauscht man den Dialogen noch mit Interesse, zumal die Schauspieler einen guten Job machen, gemessen am eher groben Ausgangsmaterial.
Ich: Gegen Ende nerven sie eher, man wartet auf die nächste tolle Actionszene.
Ich: Aber, großes aber, ganz gegen Ende schafft es der Film noch einmal, die Kurve zu kriegen und wieder Interesse am Schicksal des Films zu wecken. Mit zwei dramatischen Paukenschlägen, die zwar mit ihrem Zeitpunkt nicht, sehr wohl aber in ihrer Drastik überraschen.
Ich: An eine Sache muss man sich gewöhnen und das ist die Neigung des Regisseurs, den Film abschnittweise in Musikvideos zu verwandeln.
Ich: Nein, keine Sorge, es wird nicht gesungen. Wir sind ja nicht in Bollywood...
Ich: Stattdessen hört man plötzlich während einer dramatischen Szene oder einer Actionszene Popmusik. Jop, Popmusik.
Ich: Die passt nicht immer perfekt, wirkt manchmal aufgesetzt und hat mich doch etwas irritiert. Es sind ein zwei tolle Stücke darunter, aber es wirkt gezwungen. Hängt wohl sehr vom Geschmack ab, ob man das mag.
Ich: Einen weitere großen Fehler macht der Regisseur: Das ist durchgehend ein Greenscreen-Movie. Das ist nicht weiter schlimm, das hat ja schon in 300 bestens funktioniert. Ich wette, es gibt keine einzige Szene, die nicht vor einem Greenscreen gedreht wurde. Generell ist jedes Bild des Films farblich überarbeitet, was aber zu einem großen Problem führt: Alles wirkt künstlich, eben nicht nur die Traumsequenzen. Ein höherer visueller Realismus hätte den Anfang zwar langweiliger gemacht, aber dafür die visuelle Trennung zwischen den Phantasieebenen erleichtert. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Leute diesen Film nicht verstanden haben. Ich fand es nicht schwer, aber die Gefahr besteht. Das muss nicht schlecht sein, aber bei einem derart durch seine Visualität dominiertem Werk sollte eben diese Visualität nicht nur ein Selbstzweck sein, sondern auch Teil der Erzählung.
Ich: Oh Mann, das kann ich ja fast 1:1 für den Blog übernehmen...^^
XY: irgendwas wird dir sicher noch einfallen ~.~
Ich: Ich hab's nicht verlernt... :D
Ich: Spaß hat es schon gemacht, insgesamt.
Ich: Taugt als Eventmovie, als Unterhaltungsfilm.
Ich: Nur hätten dem Film dann, diesen Fehler teilt er mit 300, eine Priese Selbstironie oder gar Humor gut getan. Man hat das Gefühl, dass sich dieser Film zu ernst nimmt. Lustige Stellen waren komplett unfreiwillig, was meiner Meinung nach ein Unding ist, gerade bei dieser im Grundton ernsten, aber frivol exploitativ ausgekosteten Thematik.
Ich: Snyder profitiert davon, dass es dank CGI kaum noch Grenzen für die Umsetzung von filmischen Phantasien gibt.
Ich: Wenn man aber nun eine Ebene weiterdenkt: In üblichen Hollywood-Actionblockbustern haben wir eine greifbare Welt, die durch Gewalt plötzlich erschüttert wird. Zwischendrin dann eine Liebschaft, Gut besiegt Böse, etc.
Ich: Das hier ist ein Hollywoodfilm ohne Liebesgeschichte.
Ich: Ohne männlichen Helden, der alles in Lot bringt.
Ich: Snyder hat einen Hollywoodfilm gedreht, bei dem man das Ende kaum als "happy" bezeichnen kann.
Ich: Die Männer in dem Film sind Arschlöcher, widerliche Kreaturen.
XY: in dem Film?
Ich: ^^
XY: ^^
Ich: Es ist ein spannender Widerspruch: Einerseits in kurzen Röcken herum hüpfende Mädchen for the viewer's pleasure, andererseits diese Message obendrauf.
Ich: Man muss erst einmal auf die Idee kommen, eine Psychatrie für Frauen in der ersten Phantasieebene in ein Edelbordell zu verwandeln.
Ich: (Nein, es gibt keine Sexszene im Film.)
XY: ich weiss
Ich: Die Stärke und die Schwäche dieses Films liegt in seiner Widersprüchlichkeit.
Ich: Ebenso wie in den Actionszenarien wild Epochen und Ideen für den maximalen Kawummfaktor gemischt werden, werden Motive und Ideen im überspannenden Konzept vermengt, die sich eigentlich ausschließen, eigentlich nicht zusammenpassen sollten.
Ich: Ich werde ihn wohl nochmal ansehen, wenn er auf DVD rauskommt.
Ich: Nicht, weil ich begeistert bin, sondern weil der Film mich beschäftigt. Andererseits sagt mir auch jeder, dass ich zu viel denke, um zu viele Ecken. Schätze, die obigen Zeilen sind ein Beleg dessen...^^
XY: das sagen die nur weil denken heutzutage ganz schön uncool geworden ist
XY: wir sind doch nur alles Konsumzombies
XY: MTV sagt, 14 jähriger Teeni macht
Ich: Ein 14-jähriger ist eher geneigt, etwas zu hinterfragen, als die meisten Erwachsenen.
XY: oh ja da hast du recht :D [...]
Eine weitere Woche geht zu Ende, Weihnachten mit all seinen Wundern und Schrecken rückt näher und näher. Was kann es also besseres geben als wunderbar entspannende Musik mit Herz und Stil?
Auch wenn ich nur unregelmäßig Updates für diesen Blog veröffentliche, werde ich ab sofort jeden Sonntag einen oder mehrere Songs empfehlen, die mich in der Woche zuvor begeistert haben. Ich werde dabei versuchen, ein möglichst breites Spektrum abzudecken und, wenn möglich, einen Bezug zu aktuellen Themen und Trends herzustellen.
Den Anfang machen die White Lies mit Death:
Angst ist das Thema dieses tollen Songs, der damit wunderbar in diese von Paranoia und Verlustängsten durchsetzte Zeit passt.
Vor kurzem habe ich mit Gothic 3 angefangen. Ich war lange abgeschreckt von den zahlreichen enttäuschten Berichten und der mittlerweile schon legendär schlechten Qualität der Release-Version, obendrauf kamen noch lange Zeit für mich unerfüllbare Hardwareanforderungen. Irgendwann kaufte ich mir eine Zeitschrift mit dem Spiel auf DVD, legte es aber erst in die Ecke, um es dann lange später auszugraben:
Nach dem Aufspielen von Fanpatch und Fanquests vor dem ersten Spielstart wurde ich bei selbigem von einigen bemerkenswert hässlichen Herstellerlogos und einem noch hässlicheren Hauptmenü mit immerhin schöner Musik begrüßt. Eine überraschend lange Ladezeit später bin ich im Spiel und werde von einem amateurhaft gemachten Intro (Orks erobern klischeehaft grölend alles, Menschen verzweifelt, errichten magisches Schutzkuppeldings um Hauptstadt, Schiff mit Helden kommt an Küste an, blablub) gequält, nur um anschließend direkt einem stupiden (und ärgerlich ruckligen) Massenkampf in einem uninteressant designten Dorf beiwohnen zu müssen. Stark störende Tutorialnachrichten versuchen derweil, mir Offensichtlichkeiten beizubringen (Linke Maustaste = Gegner Haue geben).
Schlechter kann ein Spiel kaum anfangen.
Einen Bildschirmtod und eine Bande totgeklickter Orks später folgt, als erster zarter Höhepunkt, ein hübscher Kleptomanie-Anfall, dem das nun nahezu entvölkerte Dörfchen und die Opfer der Schlacht nichts entgegenzusetzen haben. Nach einigen miserabel animierte Dialoge kann ich mich endlich dem eigentlichen Zweck eines Open World RPGs widmen: Der Erkundung.
Kaum ein paar Meter aus dem Dorf herausgetreten sehe ich, wo die ganze Energie der Entwickler hingeflossen ist: Nicht in tolle Dialoge, eine vernünftige Einführung, gute Animationen oder gar einer interessanten Geschichte, nein, man vernachlässigte all dies für unfassbar weitläufige Landschaften, wie sie ein derart kleines Studio wohl noch nie zuvor auf die Beine gestellt hat. Der Blick in die Ferne zeigt zwar einen hässlichen Unschärfeeffekt mit harter Kante und viele Unsauberkeiten, aber auch die aus dem Intro (brrrr...) bekannte magische Kuppel. Ein weiter Ozean liegt vor dem Küstendorf. Auf einer Klippe steht malerisch ein Leuchtturm, eine kleine Insel ist zu erkennen, ebenso ein kilometerlanger Sandstrand. Auf der Landseite erstreckt sich eine dicht bewachsene und organisch wirkende Hügellandschaft. Ich weiß von der ersten Sekunde an, dass ich alles was ich sehen auch erkunden kann. Ich weiß, ich werde es irgendwann zu dieser Stadt mit der magischen Kuppel schaffen, zu der Insel im Meer und ich werde gleich sofort einen Abstecher zu dem Leuchtturm unternehmen, nur um mich dann in Richtung des nahen Waldes zu orientieren. Aus dem wenig beeindruckenden Startdorf habe ich schon, auch dank merkwürdig vertonter Dialoge aus der Community, mehr als ein halbes Dutzend Quests mitgebracht und brenne darauf, die darin beschriebenen fernen Orte zu sehen.
Die einem Ork abgenommene Karte zeigt einen riesigen Kontinent mit unzähligen Siedlungen, Städten, Wäldern und sicherlich vielen Dungeons und Gegner darin zu dazwischen.
Besser kann ein Spiel kaum anfangen.
Einige Schritte weiter komme ich zu ein paar Fischerhütten, lausche Dialogen, die mich nicht groß interessieren, denn schon hat sich mein Blick dem Strand zugewandt. "Joa," denke ich mir "diesen Strand könnte ich vielleicht heute Abend noch ablaufen und vielleicht ein paar Gegner und Schätze finden." Auf dem Weg zum Strand gucke ich ein paar schludrigen Klippingfehlern auf dem Rücken des Helden zu, nur um zu merken, wie verdammt lang dieser Sandstreifen eigentlich ist. Überraschend leicht komme ich mit den Gegnern, einigen Tieren und einem Menschen, klar und laufe und laufe und laufe. Minutenlang. Der Strand nimmt kein Ende, mir wird die Sache unheimlich und ich kehre um, zurück zu dem vertrauten Stückchen Erde mit seinen grünen Hügeln, seinen Laufvögeln und Hirschen um das Dorf.
Ich erinnere mich noch an den Strand aus der Demo von Risen, dem inoffiziellen Nachfolger dieses Spiels. Wenige hundert Meter lang, eng begrenzt und leicht überschaubar. Ich hatte mit einem ähnlichen Strand gerechnet, bekomme aber im megalomanischen Gothic 3 das Ergebnis eines Größenwahns zu sehen. Es ist scheinbar ein Traum für einen Entdecker von Spieler wie mich. Ich liebe es, jedes Detail eines Spiels aufzusaugen, jeden Winkel zu erkunden, selbst in kurzen linearen Spielen. Mich interessiert kein perfekter Highscore, kein reibungsloser Durchlauf, kein schneller Fortschritt. Ich zähle die Stunden beim Spielen nicht, lasse mir mein Tempo nicht vorschreiben. Ich fühle mich, etwas selbstherrlich, als Gourmet beim Spielen, der sein Essen genießt und nicht hastig bis zum nächsten kurzen Snack herunterschlingt.
Doch Gothic 3 ist mir nach diesen ersten Spielstunden unheimlich, das Mahl wirkt zu üppig um noch gesund sein zu können. Ich kenne Titel wie Morrowind, Oblivion, Gothic 1 und 2, die GTA-Serie sowie zahlreiche andere Spiele mit offener Welt, aber selten zuvor fühlte ich mich so erschlagen ob der Möglichkeiten. Woran liegt das?
Es könnte sich mit dem vertrauten Gothic-Gefühl erklären lassen. Gothic 2 z. B., das ich lange und intensich gespielt habe, bietet eine zwar große, aber auch straff gestaltete Spielwelt, die sich dem Spieler langsam erschließt und dessen Größe er lange Zeit nicht abschätzen kann und auch nicht als besonders groß schätzt, zumindest war dies in meinem Fall so. Schon nach kurzer Zeit fühlt man sich vom Bewegungsgefühl und der Atmosphäre, auch dank der dunkleren Texturen des Fanpatches, fast wie in Gothic 2. Der Unterschied: Man sieht früh dank Karte und enormer Weitsicht, in was für eine gigantische Sandbox man gesteckt worden ist.
Das Ergebnis ist ein schwer zu beschreibendes Gefühl, irgendwo zwischen "Ich will da überall hin!" und "Ohjehohje, das wird meine knappe Freizeit aufsaugen!" Trotz vieler richtungsgebender Quests fühlt man sich angenehm-unangenehm verloren. Kurze Abstecher werden zu überraschend langen Ausflügen, siehe Strand.
Das alles ging mir, im Groben, während der ersten Sitzung Gothic 3 durch den Kopf. Später habe ich mich erst einmal Richtung Rebellenlager orientiert, eine enttäuschend unspektakuläre Höhle gesäubert, ein paar Banditen und Orks außerhalb des Dorfes erledit. Mein Blick wendet sich langsam den fernen Städten zu und noch ferneren Landschaften, denn ich weiß von einer Wüste und einer verschneiten Berggegend.
Eigentlich wollte ich hier etwas Allgemeines zu Spielwelten und auch Mechaniken in Open World WRPGs schreiben, aber dieser Text hat sich, wies schon manch anderer Beitrag für diesen Blog, in eine andere Richtung entwickelt. Ich hoffe ich konnte vermitteln, wie ich Gothic 3 wahrgenommen habe und damit vielleicht den einen oder anderen dazu bewegen, noch einmal über das Spiel selbst und vor allem die Art und Weise wie man in seine Welt geworfen wird nachzudenken.
Bei positiver Resonanz (ein oder zwei Leser habe ich trotz geringer Veröffentlichungsdisziplin wohl noch) werde ich noch zu ein paar anderen Titeln ähnliche Erfahrungsberichte zu dem unmittelbaren Spielanfang schreiben. Die neue Kategorie heißt, wenig kreativ, "Eingestiegen". Vielleicht eignet sich das Format auch für Bücher, Filme und TV-Serien. Zu Gothic 3 selbst wird mit Sicherheit noch etwas kommen. Nicht unbedingt ein Spieltagebuch und wahrscheinlich weniger detailliert als oben, aber dieses komplexe Werk bietet eine Fülle von Aspekten, über die man schreiben könnte.